Auf dieser Seite möchte ich Ihnen neben den Prachtfinken auch weitere „kleine Spitzschnäbel“ vorstellen: Witwen- und Webervögel.
An dieser Stelle möchte ich mich jedoch als erstes für die teilweise schlechte Qualität der Fotos entschuldigen - ich bin froh, hier überhaupt so viele Arten vorstellen zu können, die Bilder habe ich allerdings vor vielen Jahren mit einer noch nicht so guten Kamera und bei schlechten Lichtverhältnissen gemacht. Ich hoffe sehr, mit der Zeit die Gelegenheit zum Austausch gegen bessere Aufnahmen zu bekommen!
Die Prachtfinken sind eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Je nach Klassifizierung werden zwischen 135 und 140 Arten dieser Familie zugerechnet, die in 33 bis 35 Gattungen eingeordnet werden.
Prachtfinken haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den sehr warmen Zonen Australiens, Afrikas und Asiens. 78 Arten leben auf dem afrikanischen Kontinent südlich der Sahara und auf Madagaskar. In der australasiatischen Region sowie auf einigen pazifischen Inseln leben weitere 43 Arten. 19 Arten kommen in der dazwischen liegenden indomalaiischen Region vor.
Einige Arten sind durch den Menschen in andere Regionen eingeführt worden. Ein extremes Beispiel ist der Reisfink, der ursprünglich nur auf Java und Bali sowie Bawean vorkam und dort mittlerweile eine seltene Art ist. Heute ist er in vielen tropischen Ländern beheimatet.
Seit den 1980er Jahren lebt eine Art der Prachtfinken auch in Europa. In der italienischen Toskana kann man Schwärme von Tigerfinken in verschilften Feuchtgebieten beobachten.
Manche bevorzugen Temperaturen um 20 Grad, bei Innen-/Außenvolieren muss für die meisten Finkenarten also ein beheizter Schutzraum zur Verfügung stehen. Frost sollte man seinen Finken niemals zumuten.
Die meisten Prachtfinken-Arten besiedeln Steppen, Savannen, die Randregionen von Wäldern sowie von Strauchwerk durchsetzte Felder und Weidengebiete. Einige wenige Arten leben auch in der Halbwüste, dazu gehört z. B. die farbenprächtige Gouldamadine. Einige Arten bewohnen auch Schilf-, Papyrus- oder Binsendickichte (z. B. Binsen- und Sonnenastrild).
Waldbewohnende Arten sind unter den Prachtfinken selten. Gleichfalls kommen nur wenige Arten wie etwa der Wachtelastrild und der Heuschreckenastrild in völlig baum- und strauchlosen Regionen vor. Für diese Arten ist es typisch, dass sie nur selten auffliegen und bei Gefahr im nächsten Grasdickicht verschwinden. Die Nahrung, die vor allem aus Grassamen und kleinen Insekten besteht, wird von diesen Arten fast ausschließlich vom Boden aufgelesen oder aus herabhängenden Rispen geklaubt.
Die meisten Prachtfinkenarten haben spitze Schnäbel und einen keilförmigen Schwanz. Anhand ihrer Schnäbel lassen sich mitunter Nahrungsspezialisierungen erkennen. So zeigen die Arten, die überwiegend von Insekten leben, längere und dünnere Schnäbel als die Arten, die überwiegend von Sämereien leben.
Prachtfinken erreichen ausgewachsen eine Körperlänge zwischen ca. 8 und 17 Zentimetern, wobei die meisten zwischen ca. 11 und 13 cm lang sind. Zu den größten Arten gehört die Spitzschwanzamadine, die diese Körperlänge jedoch nur aufgrund des langen Schwanzes erreicht.
Alle Prachtfinken haben ein sehr geringes Körpergewicht, das es ihnen ermöglicht, beim Fressen auf Grashalmen zu sitzen.
Bei vielen Finkenarten kann man die „Halmbalz“ beobachten. Dabei hält das Männchen einen langen Grashalm im Schnabel und tanzt damit vor dem Weibchen.
Finken sind Freibrüter, die meisten brüten in Bodennähe. Nester von Diamantfinken z. B. wurden aber auch schon in Höhen von 30 m gefunden. Viele bauen Kugelnester, das Nistmaterial besteht aus Zweigen, Kokosfasern, Grashalmen, Pflanzenwolle, Federn und Rinde. Das Nest wird in Gräsern und Büschen errichtet und befindet sich selten höher als fünfzig Zentimeter über dem Boden. Beide Elterntiere brüten.
Bei den meisten Prachtfinken haben Weibchen zwar mitunter ein matteres Gefieder, Männchen lassen sich meist jedoch oft nur über den Gesang identifizieren. Eine der Arten, die davon eine Ausnahme darstellt, ist der Tigerfink, bei dem das Männchen ein rötliches Körpergefieder hat, während das Weibchen überwiegend ein graubraunes Gefieder aufweist. Der Tigerfink ist auch die einzige Prachtfinkenart, bei der das Männchen jährlich von seinem roten Brutkleid in das schlichte graubraune Gefieder wechselt, wie es das Weibchen trägt.
Bevor ich Ihnen einige Arten näher vorstelle, hier erst einmal ein Größenvergleich:
Das Verbreitungsgebiet des Diamantfinken reicht vom südlichen Queensland über den Osten bis nach Südaustralien.
Er unternimmt keine weiträumigen Wanderungen, kleinräumige Habitatwechsel finden aber durchaus statt.
Der Lebensraum sind lichte Eukalyptuswälder mit dichten Bodenbewuchs. Er hält sich in der Regel in der Nähe von Wasserläufen auf, kann jedoch im ostaustralischen Gebirge auch weit davon entfernt angetroffen werden.
Er ist außerdem ein Kulturfolger, der sehr häufig in Parks und Gärten vorkommt.
Die Männchen reagieren aggressiv auf Rottöne und greifen andere Vögel an, die eine solche Körperfarbe aufweisen. Diamantfinken werden deshalb am besten als Paar gehalten.
Sie erreichen eine Körperlänge von ca. 11,5 - 12 cm.
Der australische Zebrafink ist ein in Deutschland sehr beliebter Ziervogel und sicherlich einer der bekanntesten Prachtfinken; der Timor-Zebrafink hingegen wird nur sehr selten gehalten oder gar gezüchtet.
Das Verbreitungsgebiet umfasst Australien und die Kleinen Sunda-Inseln.
Zebrafinken ernähren sich vor allem von Grassamen, aber auch von Samen zweikeimblättriger Pflanzen und Insekten, die sie auch im Flug erbeuten können.
Der wild lebende Zebrafink wird bis zu 11 cm lang und ca. 10 g schwer. Die domestizierten Vögel sollen gemäß dem Bewertungsstandard für Zebrafinken 12,5 cm lang sein. Sie erreichen ein Gewicht von bis zu 40 g, einige Exemplare auch mehr.
Als „Australischer Prachtfink“ wird er von vielen Züchtern als Ausstellungsvogel ständig weiter „geformt“ und in seinem farblichen Erscheinungsbild variiert. Mehr als 50 anerkannte Farbschläge sind durch Zucht entstanden, die in der Natur nicht vorkommen. Da domestizierte Zebrafinken sich sehr leicht vermehren lassen und Australien 1960 den Export einheimischer Vögel verboten hat, kommt es schon seit Jahrzehnten zu keinem genetischen Austausch zwischen domestizierten und Wildvögeln dieser Art.
Der Zebrafink war nach dem Haushuhn die erste standorttreue Vogelart, bei der im Experiment ein Magnetsinn nachgewiesen wurde.
Das Goldbrüstchen besiedelt große Teile Afrikas südlich der Sahara und bewohnt Savannen, Grasland oder Schilfbestände in Gewässernähe.
Es wurden mehrere Unterarten beschrieben.
Goldbrüstchen sind, wie der Tigerfink, nahe verwandt mit dem Wachtelastrild. Als Beleg der engen Verwandtschaft gilt die Rachenzeichnung der Jungvögel, die aus einem auffälligen Muster aus sechs Punkten besteht. Auch das Bettelverhalten aller drei Arten ist gleich.
Goldbrüstchen sind ca. 9 - 10 cm groß und damit unter den afrikanischen Prachtfinken die Kleinsten.
Seit wann genau Goldbrüstchen in Europa als Käfigvögel gehalten werden ist nicht bekannt. Ähnlich wie Zebrafinken zählen sie jedoch zu den beliebtesten Prachtfinken-Arten.
Sie sind widerstandsfähig und langlebig und ein Alter von 6 bis 7 Jahren ist keine Seltenheit.
Goldbrüstchen benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen tierisches Futter wie z. B. Buffalos (die Larven des Getreideschimmelkäfers) oder Pinkies (tiefgefrorene Fliegenmaden).
Der Schmetterlingsfink, auch Schmetterlingsastrild oder Rotohriger Schmetterlingsfink, gehört gemeinsam mit Veilchenastrild, Blaukopf- und Angola-Schmetterlingsfink zur Gattung der Blauastrilde.
Schmetterlingsfinken werden verhältnismäßig häufig in Europa als Ziervogel gehalten. Es gibt zahlreiche Unterarten.
Schmetterlingsfinken sind sehr anpassungsfähig. Man findet sie von West- bis Ostafrika und von dort südwestwärts bis Angola. In Äthiopien leben sie in Höhen bis zu 2.400 m.
Der Lebensraum sind Dorndickichte der Trockengebiete, schütterer Trockenwald, Baumsteppen und Gärten.
Schmetterlingsfinken bauen Kugelnester in dichten Dornbüschen, häufig in der Nähe von Wildbienen- oder Wespennestern, um so Fressfeinde von ihren Nestern fernzuhalten.
Der Bengalus- bzw. Rotohriger Schmetterlingsfink erreicht eine Körpferlänge von ca. 12 cm, der Blaukopfastrild wird ca. 14 cm lang.
Der Kleine Kubafink ist auf Kuba und der Nachbarinsel Pinos heimisch. Hier bewohnt er vom Tiefland bis in mittlere Höhenlagen offene Landschaften, Pinienwälder, Gras- und Buschsavannen, Waldränder und Feldhecken sowie landwirtschaftliche Flächen und Gärten. Oft ist er auch in Küstennähe anzutreffen.
Er gilt als Kulturfolger und ernährt sich von Sämereien oder kleinen Früchten, die er einzeln oder paarweise, außerhalb der Brutperiode auch in kleinen Trupps sucht.
Der Kleine Kubafink erreicht eine Körperlänge von ca. 9 - 11,5 cm, das Gewicht liegt bei ca. 6 - 10 g. Die Geschlechter weisen einen deutlichen Geschlechtsdismorphismus auf, die Henne ist weniger kontrastreich gefärbt.
Kleine Kubafinken leben paarweise oder in kleinen Familiengruppen.
Das überdachte, kugelartige Nest wird von beiden Partnern gebaut und besteht hauptsächlich aus Gräsern und Moosen.
Das Verbreitungsgebiet des Orangebäckchens liegt in West- und Zentralafrika, es ist in einigen Regionen sehr häufig.
Lebensraum sind Waldränder und Lichtungen sowie hohe, dicht stehende Grasbestände an Ufern und in Sümpfen. Es hält sich auch in der Nähe menschlicher Siedlungen auf und ist auf Wegen, an Feldrändern, in aufgegebenen Plantagen, auf Maniok- und Reisfeldern sowie in Gärten anzutreffen.
Orangebäckchen klauben aus den Fruchtständen von Gras Samen oder lesen herabgefallene Sämereien vom Erdboden auf. Neben Samen spielen kleinere Wirbellose eine Rolle. An tierischer Kost werden u. a. geflügelte Termiten, Tagfalter, Nachtfalterraupen, Fliegenlarven und Spinnen gefressen.
Orangebäckchen erreichen eine Körperlänge von ca. 10 cm und gehören damit zu den eher kleinen Prachtfinken. Die Geschlechter sind kaum voneinander zu unterscheiden. Weibchen haben aber einen blasseren und kleineren Bauchfleck, der beim Männchen fast orangegelb ist.
Jungvögel können mit dem Sumpfastrild verwechselt werden, da bei ihnen die Gesichtszeichnung noch unauffällig ist.
Aufgrund des orangefarbenen Gesichts ist das erwachsene Orangebäckchen mit keiner anderen Prachtfinkenart verwechselbar, auch wenn Farbe und Größe individuell stark variieren können.
Das Orangebäckchens hat einen Brutparasiten: die Dominikanerwitwe. Wie andere Witwenvögel entfernt diese keine Eier des Geleges, sondern fügt lediglich ihr eigenes Ei hinzu. Der Jungvogel der Dominikanerwitwe wächst gemeinsam mit den Nestlingen des Orangebäckchens heran.
Der Tigerfink (auch Tiger- oder Tüpfelastrild) ist vom mittleren Pakistan bis nach Vietnam, sowie auf Java und den kleinen Sunda-Inseln verbreitet, er kommt als Gefangenschaftsflüchtling aber in vielen Teilen der Welt vor.
Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes leben Tigerfinken in Gras- und Schilfbeständen, aber auch im Gebüsch an Wegen und Feldrändern sowie in Gärten.
In Deutschland und den Nachbarländern sind Brutversuche und erfolgreiche Bruten von entflogenen Tigerfinken dokumentiert. In Spanien, Portugal und Italien ist der Tigerfink etabliert und breitet sich aus.
Es werden drei Unterarten beschrieben.
Der Tigerfink erreicht ca. 9 bis 10 cm Körperlänge und zeigt im Brutkleid einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Im Brutkleid zeigen Gesicht, Halsseiten und Unterseite des Männchens ein intensives Rot, das an den Flanken von weißen Tupfen durchsetzt ist. Außerhalb der Brutzeit ähnelt das Männchen im Aussehen dem Weibchen.
Auf den Bildern ist links ein Hahn während des Umfärbens zu sehen, unten auf dem ersten Bild links eine Henne.
Amadine ist die Bezeichnung für die Prachtfinkengattung Amadina, der zwei afrikanische Arten zugeordnet sind: die Rotkopf- und die Bandamadine.
Beiden Arten gemeinsam ist eine ausgeprägte Variabilität, was bei der Bandamadine zur Beschreibung einiger Unterarten führte. Heute werden für die Bandamadine nur noch vier Unterarten anerkannt. Von der Rotkopfamadine sind zwei Unterarten beschrieben.
Unter dem Begriff „Amadine“ sind jedoch deutlich mehr Arten bekannt als die beiden genannten. Zu den bekanntesten und sicherlich farblich prachtvollsten gehört die Gouldamadine.
Sie gehören zu den ersten exotischen Vogelarten, die zu Handelszwecken in Europa eingeführt wurden. Die Bandamadine wurde in Europa vermutlich schon im 17., mit Sicherheit jedoch im 18. Jahrhundert als Ziervogel gehalten. Sie ist seit dem 19. Jahrhundert sehr regelmäßig im Handel. Die Bandamadine zählt zu den am häufigsten importierten Prachtfinkenarten.
Amadinen erreichen eine Körperlänge zwischen 12 und 14 cm. Für die Käfighaltung sind sie nicht geeignet. Die ihren Bedürfnissen entsprechende Pflege erfolgt in geräumigen Volieren.
Das Verbreitungsgebiet der „Eigentlichen Papageiamadinen“ erstreckt sich vom Südosten Asiens bis nach Neuguinea, dem Norden Australiens und auf zahlreiche pazifische Inseln. Der Lebensraum sind Regenwälder, Bambusdickichte und Grasland. Einige Arten haben sich auch menschlichen Siedlungsraum erschlossen und kommen auf Agrarland sowie in Gärten vor.
Die Nahrung besteht aus Gras-, Bambus- und den Samen krautartiger Stauden. Es gibt aber auch ausgesprochene Nahrungsspezialisten wie etwa die Königs-Papageiamadine, die überwiegend auf die Samen von Wildfeigenarten spezialisiert ist. Meist ergänzen Insekten und deren Larven den Speisezettel.
Papageiamadinen erreichen eine Körperlänge zwischen 9 und 15 cm.
Bild 1 und 2: die lebhafte, aber meist sehr friedliche Rotköpfige Papageiamadine
Bild 3 und 4: die Dreifarbige PapageiamadineB
Beide Arten sind ca. 12 cm lang und haben einen großen Bewegungsdrang
Die Gouldamadine kommt im Norden Australiens bis zum 19. Breitengrad vor.
Durch den früheren starken Fang zur Vogelhaltung wurden die wildlebenden Bestände stark reduziert. Geschätzt wurde, dass auf jeden Prachtfink (dies gilt für alle Arten), der das erste Gefangenschaftsjahr überlebte, 300 bis 400 Vögel kamen, die während des Fangs und des anschließenden Transports verstarben. Heute sind die verbleibenden natürlichen Lebensräume der Gouldamadine weiterhin bedroht. Die IUCN schätzt den Wildbestand der Art auf weniger als 2500 Tiere und stuft die Art als „stark gefährdet“ ein.
Weltweit wird dieser farbenprächtig gefiederte Vogel, der auch in freier Wildbahn in drei unterschiedlichen Farbschlägen vorkommt, als Ziervogel gehalten. In der gleichen Population kommen meist zwei, gelegentlich sogar drei in der Färbung des Oberkopfes verschiedene Variationen nebeneinander vor. Sie verpaaren sich untereinander, so dass sie nicht als Unterarten unterschieden werden.
Sie stellen einige Ansprüche an die Haltung und gelten nicht als „Anfängervögel“ - am besten geht es ihnen bei einer gleichmäßigen Mindestraumtemperatur von 24 °C mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Der britische Naturforscher und Tiermaler John Gould entdeckte diese Prachtfinkenart während seiner Australienreisen 1838 und 1840 und beschrieb sie wissenschaftlich 1844. In Erinnerung an seine Frau Elizabeth Gould, die ihn auf diesen Reisen begleitete und kurz darauf verstarb, nannte er sie Lady Goulds Amadine. Gould hat auch etliche weitere Arten beschrieben - nicht nur Prachtfinken.
Die Bandamadine (auch Bandfink) kommt von Senegal bis ins östliche Äthiopien und Somalia sowie südlich bis ins nördliche Mosambik, Simbabwe und Botswana vor. Sie bewohnen trockene Akaziensavannen, haben sich aber auch menschlichen Siedlungsraum erschlossen und sind in der Nähe von Dörfern und am Rand von Kulturland zu beobachten.
Bandamadinen erreichen eine Körperlänge bis ca. 12 cm.
Das Gefieder zeigt eine starke individuelle Variabilität, sodass für diese Art zahlreiche Unterarten beschrieben worden sind. Heute werden in der Regel nur noch vier Unterarten anerkannt. Unter den als Ziervogel gehaltenen Varietäten sind verschiedene Farbschläge erhältlich.
Bandamadinen sind vermutlich die erste Prachtfinkenart und eine der ersten exotischen Vogelarten überhaupt, die zu Handelszwecken nach Europa eingeführt wurden. Sie wurden vermutlich schon im 17., mit Sicherheit jedoch im 18. Jahrhundert gehalten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden sie – von den Unterbrechungen während der beiden Weltkriege abgesehen – regelmäßig im Handel angeboten und zählen immer noch zu den am häufigsten importierten Prachtfinkenarten.
Bandamadinen benötigen für ihr Wohlbefinden sehr große Käfige oder besser noch Volieren. Im Sommer können sie auch im Freien gehalten werden, im Herbst müssen sie aber wieder in einen beheizten Raum gebracht werden.
Die Maskenamadine kommt im Nordwesten Australiens vor. Nach Süden reicht ihr Verbreitungsgebiet bis zum 19. Breitengrad.
Sie besiedeln trockene Steppenlandschaften und bevorzugen Eukalyptuswälder mit einem dichten Unterwuchs aus verschiedenen Sträuchern und eingestreuten offenen Grasflächen in der Nähe von Wasserstellen.
Ihre Ruhepausen verbringen sie in hohen schattigen Bäumen.
Zur Nahrungssuche halten sich Maskenamadinen überwiegend auf dem Boden auf, die Hauptnahrung sind halbreife und reife Sämereien verschiedener Steppengräser.
Mit einer Körperlänge von bis zu 14 cm zählt sie zu den größten Prachtfinkenarten.
Auffallend ist der leuchtend gelbe Schnabel, der sich deutlich von der kleinen, schwarzen Gesichtsmaske abhebt.
Maskenamadinen sind sehr gesellige Vögel, die am liebsten mit Artgenossen in lockeren Kolonien brüten.
Die Spitzschwanzamadine (auch Spitzschwanz- oder Gürtelgrasfink) ist mit einer Körperlänge von ca. 17 und einem Gewicht von ca. 13 bis 17,5 g einer der größeren Prachtfinken.
Spitzschwanzamadinen bewohnen Eukalyptuswälder, Savannen und Steppen, nicht allzu weit von Wasserstellen.
Als ausgesprochener Baumbrüter ist die Spitzschwanzamadine an die Eukalyptus-Savanne gebunden. Lediglich im Landesinneren, wo ein höherer Baumbewuchs fehlt, kommt sie auch in baumfreien Biotopen vor. Sie profitiert in ihrer Ausbreitung von den durch Menschen angelegten Wasserstellen und hält sich beispielsweise in der Nähe von Viehtränken auf. Die unmittelbare Nähe meidet sie allerdings und kommt nur bis an den Rand von Ortschaften vor.
Halbreife und reife Grassamen machen den größten Teil ihrer Nahrung aus. Während der Brutzeit fängt sie auch sehr große Mengen an Insekten und kann dann zeitweise ein reiner Insektenfresser sein.
Ungewöhnlich ist eine Bewegungsweise, die außer bei der Gürtelamadine bei keiner anderen Prachtfinkenart zu beobachten ist: nach jeder Landung bewegt sie ihren Kopf senkrecht auf und ab, wobei der Schnabel parallel zum Erdboden gehalten wird. Da beide Arten keine Schwanzbewegungen aufweisen, ist es möglich, dass sich dieses Kopfnicken aus einer Gleichgewichtsbewegung heraus entwickelte. Es spielt auch eine Rolle bei der Begrüßung von Artgenossen. Landet eine Spitzschwanzamadine in der Nähe eines Artgenossen, sind diese kopfnickenden Bewegungen besonders ausgeprägt. Sie werden noch durch ein Sträuben des Kopfgefieders und der Federn des schwarzen Kehllatzes optisch unterstützt.
Spitzschwanzamadinen sind ausgesprochen gesellige Vögel mit einem hoch entwickelten Sozialverhalten. In Dürrezeiten kann man sie in vieltausendköpfigen Schwärmen beobachten, zu denen auch andere Prachtfinkenarten gehören. Innerhalb der Art kommt es immer wieder zum Kontaktsitzen und gegenseitigem Gefiederkraulen.
Die Zeresamadine bewohnt im Osten Australiens die offene Savanne und Buschland. Der Lebensraum sind Gras- und Buschland und lichte Trockensavanne in der Nähe von Wasserläufen sowie im Randbereich von Sümpfen und Schilfbeständen.
Da Zeresamadinen stündlich Wasserstellen zum Trinken aufsuchen, sind sie eng an die Nähe von Wasser gebunden und nehmen während der Trockenzeiten ausgedehnte Wanderungen vor oder wandern aus einzelnen Landstrichen vollständig ab und ziehen z. B. in Küstenregionen.
Sie erreichen eine Körperlänge von ca. 10 bis 11 cm und zählen damit zu den mittelgroßen Prachtfinken. Die Geschlechter ähneln sich, lassen sich aber aufgrund einiger Merkmale gut unterscheiden.
Zeresamadinen wurden erstmals 1872 nach Deutschland eingeführt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen sie regelmäßig in den Handel. Nach der australischen Ausfuhrsperre gingen die Haltungszahlen zurück, aber diese Vogelart wird weiterhin gezüchtet.
Menschen gegenüber können Zeresamadinen sehr zutraulich sein und in Freiheit eine Annäherung bis auf wenige Meter dulden.
Astrilde sind kleine Prachtfinken. Die meisten erreichen eine Körperlänge von ca. 10 bis 12 cm.
Auffallend ist bei einigen Arten der siegelwachsrote Schnabel. Diese Astrilde haben sehr häufig auch einen roten Augenstreif.
Die Verbreitungsgebiete der meisten Astrilde sind groß. Sie erstrecken sich bei den meisten Arten über ein Areal, das südlich der Sahara liegt. Einige Arten besiedeln auch große Höhenlagen. Sie fehlen lediglich im tropischen Regenwald.
Die Nester sind häufig rundlich oder birnenförmig und verfügen zum Teil über sehr lange Eingangsröhren. Viele Arten errichten über dem eigentlichen Nest ein sogenanntes Hahnennest. Bei Wellenastrilden findet man in manchen Gebieten regelmäßig Hahnennester, die auf dem eigentlichen Kugelnest als zweites, halb überwölbtes Nest gebaut werden. Die Funktion dieses Hahnennests ist nicht abschließend geklärt; möglicherweise handelt es sich um eine Ablenkungsstrategie gegenüber Nestfeinden. Zu diesen gehören letztlich auch die Witwenvögel, die Brutparasiten einer Reihe von Prachtfinkenarten sind.
Astrilde spielen in der Ziervogelhaltung eine sehr unterschiedliche Rolle. Die heute gehandelten Vögel sind immer noch überwiegend Wildfänge, da die Zahl der Nachzuchten die Nachfrage bei weitem nicht befriedigen kann.
Viele Astrilde werden als Amadinen oder auch als Fink bezeichnet, was es Vogelfreunden bestimmt nicht leichter macht, die richtigen Bezeichnungen zu finden und zu verstehen. Aber da muss man wohl durch.
Der Gemalte Astrild (die Gemalte Amadine) ist der einzige rezente Vertreter der Gattung der Prachtastrilde. Es werden keine Unterarten unterschieden.
Der ca. 10 - 10,5 cm lange Gemalte Astrild kommt im nördlichen und zentralen Australien vor, der Lebensraum gehört zu den trockensten Gebieten des australischen Kontinents.
Wie alle Vögel Zentralaustraliens führt er ein ausgesprochen nomadisches Leben und wandert in Dürrejahren weite Strecken.
Er ist ein reiner Bodenbewohner, aber anders als Wachtelastrilde nicht in der Lage, auf dem Boden zu laufen; er bewegt sich am Boden ausschließlich hüpfend fort.
Der Flug ist kräftig und ausdauernd.
Die Gemalte Amadine hat keine festen Brutzeiten, sondern brütet immer dann, wenn aufgrund von Regenfällen die erforderlichen halbreifen Sämereien zur Verfügung stehen.
Außerhalb der Brutzeit entstehen Gruppen mit bis zu 30 Individuen.
Für ihr Wohlbefinden ist eine geräumige und gut bepflanzte Innenvoliere notwendig.
Binsenastrilde kommen von West- bis Nordaustralien vor. In Küstennähe bevorzugen sie ausgedehnte Sumpfgebiete mit Bestände an wildem Reis, Binsen, Schilf und verschiedenen Gräsern. Weiter im Inland kommen sie auf feuchtem Grasland vor, das mit kleinen Büschen und Bäumen bestanden ist.
Die wesentliche Anforderung an den Lebensraum ist das Vorhandensein von relativ dichtem Grasunterwuchs.
Der Binsenastrild kommt nur sehr selten zur Nahrungssuche auf den Boden, sondern klettert sehr geschickt vor allem an senkrechten Halmen.
Während der heißesten Tageszeit rastet er in Baumkronen. Schwärme von bis zu 30 Vögeln kommen vor. Ähnlich wie Stare sind die Schwärme zu völlig synchronen Wendungen in der Lage. Diese Flugform zeigen nur wenige australische Prachtfinkenarten.
Der leise und melodisch zwitschernde, ca. 11 cm große Binsenastrild zählt heute zu den am häufigsten gehaltenen Prachtfinken.
Der Wachtelastrild ist ein ausgesprochener Bodenvogel, der sich nur selten auf Zweige oder Halme setzt. Wie sein Name andeutet, bewegt er sich meist wachtelartig laufend, gelegentlich auch hüpfend zwischen Grasbüscheln fort.
Gemeinsam mit den Heuschreckenastrilden sind sie die einzigen Prachtfinken, die nahezu hühnerartig zu laufen vermögen.
Die Art bewohnt meist trockene, baumlose Savannen- und Steppengebiete mit üppigem Graswuchs und kommt vom Flachland bis in Höhenlagen von bis zu 2.000 m vor.
Wachtelastrilde leben paarweise oder in Gruppen zwischen 4 und 30 Vögeln. Aufgescheuchte Gruppen fliegen nicht im Schwarm auf, sondern ein Vogel nach dem anderen. Sie können fast senkrecht auffliegen und gewinnen schnell an Höhe.
Der Wachtelastrild ernährt sich überwiegend von Sämereien, aber auch von Insekten. Agrarflächen und offenes Grasland sind beliebte Futterplätze.
Die kugelartigen Nester werden mitten im Gras gebaut. Sie bestehen aus Gräsern und Fasern und werden mit kleinen Federn ausgepolstert. Sie liegen häufig ein wenig versteckt in Bodenvertiefungen. Manchmal werden auch ausgediente Nester anderer Vögel genutzt.
Wachtelastrilde werden bis zu 10 cm lang.
Die Geschlechter sind sich recht ähnlich, aber gut zu unterscheiden. Der Balzgesang des Männchens ist ein leises Geplauder bei lebhaft bewegtem Schnabel und stark bewegter Kehle.
Das Verbreitungsgebiet des Tropfenastrilds (auch Roter oder Peters Tropfenastrild oder Tropfenfink) reicht vom äußersten Süden Somalias über den Osten und das Innenland Kenias über Tansania bis Mosambik und Ruanda, in westlicher Richtung über den Süden Kongos bis in den Osten Angolas. Der Lebensraum sind Randzonen feuchter Waldgebiete oder Galeriewälder und dichtes Buschland. Er kommt besonders häufig im Buschwerk entlang von Bach- und Flussufern vor und lebt häufig in schattigen Schluchten. Seine Höhenverbreitung reicht in Ostafrika bis in 2.000 Höhenmeter.
Der Tropfenastrild kommt paarweise oder in kleinen Familienverbänden vor. Zur Nahrungssuche ist er häufig auf Wegen und Pfaden zu beobachten, ansonsten lebt er sehr versteckt.
Beide Elternvögel brüten. Die Brutzeit variiert je nach dem Standort und fällt gewöhnlich in die zweite Hälfte der Regenzeit.
Die Körperlänge beträgt ca. 12 - 13 cm.
Links im Bild: Dybrowskis Tropfenastrild
Der Wellenastrild bewohnt große Teile Afrikas südlich der Sahara. In Europa brütet der Vogel seit 1964 in Spanien und Portugal und kommt außerdem auf den Inseln Madeira, Gran Canaria und den Azoren vor. Er bewohnt offene Savannen, Buschlandschaften, Äcker und Sümpfe. In trockeneren Gegenden kommt er häufig in Wassernähe vor. In den bewaldeten Teilen besiedelt er auch grasbestandene Lichtungen.
Zur Nahrungssuche findet sich der Wellenastrild häufig auf Kulturland, in Gärten, auf Feldern, in Zuckerrohrplantagen und auf gemähten Wiesen ein. Er ernährt sich fast nur von Grassamen, Insekten ergänzen allerdings die Kost.
Außerhalb der Brutzeit leben Wellenastrilde sehr gesellig und kommen in Schwärmen von mehr als 100 Individuen vor. Sie fallen abends in Schilf- und Papyrusbeständen oder in dichtes Gebüsch ein, um dort zu übernachten. Ihre Schlafplätze fallen unter anderem durch ihre Laute und das unruhige Hin- und Herfliegen der Vögel auf. Die großen Schwärme lösen sich mit dem Beginn der Brutzeit auf.
Für die Art werden 15 bis 17 Unterarten unterschieden, die jedoch zum Teil nur geringfügige Unterscheidungsmerkmale aufweisen und dadurch in vielen Fällen nur schwer voneinander abgrenzbar sind. Sie gelten gemeinsam mit dem Senegal-Amarant als die am einfachsten zu pflegenden afrikanischen Prachtfinken. Allerdings erfordert die Zucht einige Erfahrung.
Der ca. 11 bis 13 cm lange Wellenastrild erreicht ein Gewicht von ca. 7 bis 10 g. Der Gesang ist leise und unscheinbar.
Der Ringelastrild (auch Ringelamadine) ist im Vergleich zu anderen Prachtfinken eher farblos und unscheinbar, durch seine feine Zeichnung aber ausgesprochen hübsch. Umgangssprachlich wird diese Finkenart aufgrund ihrer Zeichnung auch Eulen-Fink genannt.
Der Ringelastrild lebt in verschiedenartigen Lebensräumen und hat sein Verbreitungsgebiet in Australien seit der Besiedelung durch Europäer ausweiten können, da er durch das Anlegen von Viehtränken vermehrt Wasserstellen findet und von einem reichhaltigeren Nahrungsangebot profitieren kann.
In der Natur ernähren sich Ringelastrilde von Gras- und Krautsamen, außerdem von Insekten und Raupen.
Zur Nahrungssuche entfernen sie sich nur bis zu ca. 2 km von den Wasserstellen. Eine geeignete Wasserstelle als Tränke, aber auch für die Badebedürfnisse, wird in der natürlichen Umgebung an seichten Flussstellen und Wasserpfützen gesucht. Hier nimmt der Ringelastrild das Wasser – den Tauben ähnelnd – saugend in den Schnabel auf.
Ringelastrilde sind ausgesprochen gesellig und deshalb meist zu Mehreren anzutreffen. Größere Schwärme kommen in der Regel nur in Dürrezeiten vor. Die Vögel halten engen Kontakt und sitzen gerne in einer Reihe dicht aneinander geschmiegt beisammen.
Ringelastrilde erreichen eine Körperlänge von bis zu 10 cm und wiegen etwa 10,3 g.
Die Geschlechter lassen sich rein äußerlich kaum unterscheiden, lediglich der schwarze Kopfkranz und die schwarze Brustbänderung können beim Weibchen schmaler ausfallen. Jungvögel sind anfangs matter und farbloser gefärbt, ab der ersten Mauser ist jedoch kein Unterschied zu den Elterntieren mehr erkennbar.
Der Senegalamarant zählt zu den am häufigsten gehaltenen afrikanischen Prachtfinkarten. Entsprechend haben sich eine Reihe deutscher Trivialnamen eingebürgert wie Kleiner oder Roter Amarant, Roter Astrild oder Zwergblutfink.
Der Senegalamarant wird ca. 9,5 bis 11 cm lang.
Er ernährt sich hauptsächlich von Grassamen und Getreidekörnern.
Der Nestbau erfolgt in Gebüschen.
Senegalamaranten zeigen wenig Abwehrverhalten gegenüber ihrem Brutschmarotzer, der Rotfuß-Atlaswitwe. Zur Eiablage durch diese kommt es sogar, während einer der beiden Elternvögel auf den Eiern sitzt. Die Rotfuß-Atlaswitwe entfernt kein Ei aus dem Gelege des Wirtsvogels. Bis zu 6 Eier von Rotfuß-Atlaswitwen wurden in einem einzelnen Nest von Senegalamaranten gefunden.
Die Silberschnäbelchen (Fasänchen) haben 2 sehr weit auseinanderliegende Verbreitungsgebiete. Der Afrikanische Silberschnabel ist quer über den afrikanischen Kontinent verbreitet, während der Indische Silberschnabel in Indien, Pakistan, Sri Lanka und der östlichen Region von Oman zu finden ist.
Innerhalb der Familie der Prachtfinken gelten die Silberschnäbel als eine der ursprünglichen Gattungen. Sie haben vermutlich gemeinsame Vorfahren mit den Elsterchen und den Perlhalsamadinen.
Mit einer Körperlänge von ca. 11 cm und einem Gewicht von ca. 12 g gehören sie zu den mittelgroßen Prachtfinken.
Hahn und Henne unterscheiden sich lediglich dadurch, dass nur der Hahn singt. Der Gesang ist hell und perlend und sehr angenehm.
Silberschnäbelchen haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und betreiben gegenseitige Gefiederpflege. Es sollten mehrere, aber nur aus ihrer Art zusammen gehalten werden. Silberschnäbelchen werden heute in unterschiedlichen Farb- Mutationen gezüchtet.
Das Glanzelsterchen zählt zu den Bronzemännchen. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, die sich in der Färbung von Rücken und Schwingen unterscheiden wie Braunrücken-, Rotrücken-, Schwarzkopf-, Gitterflügel-oder Katanga-Elsterchen. Desweiteren gibt es Klein- und Riesenelsterchen.
Das Glanzelsterchen kommt im Westen Afrikas und an der Ostküste bis Südafrika vor. Der Lebensraum sind Waldlichtungen und Waldränder, Hochgras und Gebüsch an Bachufern und dem Rand von Sümpfen sowie verwilderte Pflanzungen sowie Galeriewälder und Dickichte an Flussufern der Savanne. Man findet sie in Höhenlagen von bis zu 2000 m.
Die geselligen Glanzelsterchen bilden außerhalb der Brutzeit Gruppen von ca. 30 bis 40 Vögeln. Sie sitzen gerne dicht gedrängt auf Ästen oder Leitungsdrähten.
Die Nahrung besteht vor allem aus Grassamen, aber auch Insekten. In einigen Regionen spielt auch das Fruchtfleisch der Ölpalme eine Rolle. Wie bei einigen anderen Bronzemännchenarten wurde auch beim Glanzelsterchen beobachtet, dass es Algen frisst.
Mit einer Körperlänge von 9 bis 10 cm und einem Durchschnittsgewicht von knapp 10 g gehören sie zu den eher klein bleibenden Prachtfinkenarten.
Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.
Japanische Mövchen werden bis ca. 12 cm lang.
Der Name hat nichts mit Japan zu tun - das Mövchen wurde im 15. oder 16. Jahrhundert aus dem Spitzschwanz-Bronzemännchen herausgezüchtet und ist der erste domestizierte Kleinvogel überhaupt. 1705 gelangten die ersten Mövchen nach Japan und wurden dort weitergezüchtet und exportiert. Den Namen bekamen sie nach ersten Exporten um 1860 herum in Europa.
Die ersten bekannten Farbschläge waren weiß und gescheckt, inzwischen kennt man auch - neben der Grundfarbe schwarz/dunkelbraun - Nougat und fuchsrot sowie Pastell- und Graufaktor. Die neueste Farbvariante ist die Perlmutation in grau und braun.
Haubenmövchen traten etwa ab 1930 in Erscheinung. 1948 wurden in Japan bereits 40 verschiedene Varianten unterschieden.
Japanische Mövchen sind sehr gesellige und friedliche Vögel, die sich meist mit allen Vögeln mit ähnlichen Ansprüchen vergesellschaften lassen.
Herzlichen Dank an Christiane, die mir die Bilder ihrer Mövchen zur Verfügung gestellt hat.
Webervögel (auch Widahfinken) sind eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Die Familie umfasst 15 Gattungen mit 117 Arten.
Den Webervogel findet man vorwiegend in Steppen und Savannen Afrikas. Er lebt in Büschen, Bäumen und Hochgräsern sowie in Ortschaften, besonders an Flüssen, Seen und Teichen. Einige Arten sind auch im gemäßigten Europa, Asien und Südasien sowie in Australien angesiedelt.
Zum Speiseplan gehören vorwiegend Gras- und andere Samen und kleinere Insekten. In Waldgebieten frisst der Weber auch Früchte von Bäumen und Sträuchern.
Seine besondere Nest-Bauart hat ihm den Namen eingebracht, da das Männchen die kugel- bzw. flaschenförmigen Nester aus Pflanzenfasern, Federn, Wolle und Spinnweben kunstvoll “webt“. 200 Einzelnester in einem Baum sind keine Seltenheit. Nach dem Nestbau wird mit großem Gezwitscher ein Weibchen angelockt, welches das Nest gründlich begutachtet. Gefällt dem Weibchen das Nest nicht, reißt es dieses ab und lässt es zu Boden fallen. Der betrübte Hahn muss von vorne anfangen. Gefällt dem Weibchen das Nest aber, lässt es die Paarung zu.
Von Monogamie keine Spur - ist ein Weibchen gefunden, baut der Hahn ein zweites Nest für das nächste Weibchen.
Das Federkleid des Webervogels ist sehr farbenprächtig. Die vorherrschenden Töne sind gelb, grün, schwarz und rot. Die Körperlänge variiert je nach Art zwischen 8 und 24 cm. Die Weibchen sind nicht so farbenprächtig und kleiner.
Der Genickbandweber zählt zur Gattung der Ammerweber. Er kommt in Ostafrika vor, Kenia und Tansania. Das Verbreitungsgebiet umfasst die feuchte bis sumpfige Savanne als Brutgebiet und trockenere Lebensräume außerhalb der Brutzeit jeweils von 250 bis 1500 m Höhe.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen, aber auch Knospen, Beeren und Insekten. Die Nahrungssuche erfolgt in bewaldeten Gebieten, gebrütet wird in Sümpfen.
Das große, ovale Nest wird vom Männchen gebaut, über dem Wasser an Schilf- oder Grashalmen hängend.
Die geselligen Genickbandweber werden ca. 14 cm groß und wiegen zwischen ca. 18 und 24 g.
Der Blutschnabelweber ist mit Ausnahme des Regenwaldgürtels, des Horns von Afrika und einigen Wüsten und Küstenregionen in nahezu ganz Subsahara-Afrika verbreitet und gehört zu den häufigsten Vogelarten der Erde.
Es werden drei Unterarten anerkannt, die sich vor allem im Brutkleid der Männchen unterscheiden.
Nach der Brutzeit, wenn die Population mit vielen diesjährigen Vögeln ein jährliches Maximum erreicht, wird der Gesamtbestand teils auf 1,5 Milliarden Exemplare geschätzt, womit die Art sogar der häufigste wildlebende Vogel überhaupt sein könnte. Er tritt regional in riesigen Schwärmen auf, die bedeutende Ernteschäden verursachen können und daher teils vehement bekämpft werden. Die riesigen Brutkolonien können bis zu 110 ha umfassen.
Die Nahrung des Blutschnabelwebers besteht ganz vorwiegend aus Samen von wilden Süßgräsern und Getreide. Ergänzend kommen gelegentlich Insekten hinzu. Ernteschäden verursacht die Art bei Weizen, Sorghumhirse, Hirse, Hafer, Buchweizen und Reis. Auch zerstoßener Mais an Viehfutterstellen wird gefressen.
Die Körperlänge beträgt ca. 12 cm, das Gewicht zwischen 15 und 26 g.
Der Brandweber (Brand-Wida) zählt zur Gattung der Feuerweber. Er lebt entlang der Küste im Südosten Kenias, in Mosambik und Tansania sowie auf Sansibar und Pemba in Grasland- sowie Ackerflächen bis 1000 m Höhe.
Brand-Widas ernähren sich überwiegend von Grassamen, insbesondere von Hühnerhirsen und Guineagras, Reis und Sorgumhirse.
Der kleine, kurzschwänzige Brand-Wida ist ca. 10 cm groß und ca. 21 – 24 g schwer.
Das Männchen ist im Prachtkleid schwarz mit roter Kopfoberseite und rotem Nacken, aber ohne Halsband; im Schlichtkleid wie Weibchen und Jungtiere ockerbraun mit dunklen Streifen auf dem Rücken, hellgrauem Bauch und hellem gelbbraunen Überaugenstreif.
Einmal ein Größenvergleich: das Bild zeigt einen Feuerweber-Hahn (links) und eine Napoleonweber-Henne (rechts).
Beide Arten stelle ich Ihnen hier näher vor:
Die Feuerweber (auch Orangeweber) oder Widas umfassen 17 Arten. Die Bezeichnung „Wida“ ist überwiegend auf Arten der Gattung Euplectes bezogen.
Die Männchen sind oft sehr auffällig gefärbt wie der schwarz-rot gefärbte Feuerwida oder besitzen schleppenartige, lange Schwanzfedern wie der Hahnenschweifwida.
Feuerweber bevorzugen offene Landschaften als Lebensraum.
Der Napoleonweber (auch Tahaweber) zählt zur Gattung der Feuerweber.
Er erreicht eine Körpergröße von ca. 10 - 11 cm und wiegt zwischen 11 und 20 g.
Die Männchen lassen sich im prächtig-gelb-schwarzen Brutgefieder gut von den Hennen unterscheiden. Im Schlichtkleid ähnelt das Männchen dem eher graubraunen Weibchen.
Die überaus geselligen Webervögel bewohnen offene Graslandschaften oder Baum- und Buschlandschaften in der Nähe von Gewässern. Zur Brutzeit nisten sie auch gerne in größeren Kolonien, die eine Größe von 200 und mehr Einzelnestern erreichen können.
Sie leben ohne eine feste Paarbindung.
Die Witwenvögel sehen vom Schnabel her den Prachtfinken sehr ähnlich, sind aber eine Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel, die ausschließlich in Afrika südlich der Sahara vorkommt. Sie kommen in offenen Landschaften wie Steppen, Savannen, Buschland und in landwirtschaftlich genutzten Gebieten vor und ernähren sich vor allem von Samen, aber auch von Insekten und Früchten. Während des Ausschwärmens von Termiten bilden diese einen wichtigen Nahrungsbestandteil.
Bei den meisten Arten entwickeln die Männchen in der Fortpflanzungszeit sehr lange Steuerfedern.
Alle Witwenarten sind Brutparasiten. Die meisten haben sich dabei auf eine Prachtfinkenart spezialisiert; nur bei wenigen Arten werden zwei oder drei sehr nah verwandte Prachtfinkenarten von den Witwenvögeln als Brutwirt genutzt. Die Weibchen legen gewöhnlich nur jeweils ein Ei in das Nest ihres Wirtsvogel und entfernen auch keine der Eier des Gelege. Anders als beim Kuckuck entfernt ein schlüpfender Witwenvogel nicht die Eier und Jungvögel seiner Wirtsfamilie, sondern wächst gemeinsam mit den Stiefgeschwistern auf.
Bei ausgewachsenen Witwenmännchen kann man - außer bei der Dominikanerwitwe (Bild) - am Gesang erkennen, von welcher Prachtfinkenart sie aufgezogen wurden. Die Neigung einiger afrikanischer Prachtfinkenarten, sogenannte Hahnennester zu errichten, wird als eine mögliche Abwehrstrategie dieser Arten gesehen, um den Brutparasitismus zu verhindern.